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premiere: small town boy @ gorki, berlin
Am 11. Januar 2014 hat Small Town Boy von Falk Richter Premiere am Gorki Theater in Berlin. Ich habe in den letzten Wochen die Musik für diesen Abend erarbeitet. Ihr liegt die Idee eines Teenage-Mixtapes zugrunde – Songs, nicht nur aber auch der namensgebende Hit von Bronski Beat, spielen dabei eine zentrale Rolle… doch dazu bald mehr.
“You leave in the morning with everything you own…Run away, turn away, run away, turn away, run away.”
So besangen Bronski Beat die Flucht eines Jungen aus einer engen Welt von versagter Anerkennung und Unterdrückung in die ferne große, freie Stadt: London, New York, Berlin… Diese Metropolen waren und sind der Ort, an dem sich Menschen neu finden und erfinden können, traditionelle Rollen und Bilder verweigern und in Fragestellen, ihre Zugehörigkeiten neu aushandeln, Partnerschaft und Familie neu definieren, all das ausprobieren, was ihnen die Familie Zuhause verweigert hat, zu leben. Kann man anders Mann sein? Anders Frau? Kann man aufhören Sohn oder Tochter zu sein? Kann man Herrschaft verweigern und anders lieben und leben? Die Liebe und wie sie gelebt werden soll, scheint weiterhin das diskursive Schlachtfeld der Stunde zu sein, auf dem viele gegenwärtige Konflikte um geschlechtliche, sexuelle und kulturelle Identitäten in unserem alltäglichen Leben ausgetragen werden. Was kann und soll ein “Mann”, eine “Frau” heute sein? Wie definiert sich in Zukunft Familie, wie Nation und Zugehörigkeit?
Falk Richter erkundet mit dem Ensemble des Gorki in diesem Rechercheprojekt die Frage, was passiert, wenn auch die jungen Männer aus dem Patriarchat aussteigen.
theatermusik: smalltown boy
Am Maxim Gorki Theater in Berlin haben die Proben zu Falk Richters neuem Projekt Smalltown Boy begonnen – ich steuere dazu die Musik bei… Premiere wird am 11. Januar 2014 sein.
theatermusik: barbarellapark
Am 21. November hatte Barbarellapark – ein Musical über Mobilität, Sex und Verwirrung von Copy & Waste Premiere am Ringlokschuppen Mülheim. Wie immer covern wir uns darin auch großflächig durch die Musikgeschichte… “Dieses Mal mit noch mehr Songs” von Alphaville bis Freddy Quinn. Eine lesenswerte Kritik aus der WAZ findet sich hier. Alles weitere zum Stück und den folgenden Terminen auf der Seite des Ringlokschuppens.
premiere: metropolis, theater bonn
Nun ist es soweit: Unser Abend Metropolis am Theater Bonn hat an diesem Samstag, 9.11. 2013, Premiere! Hier einige bewegte Bilder und auch ein kleiner Auszug aus einer der musikalischen Arbeiten für den Abend – meiner Version von Rachel’s Song (im Orignal von Vangelis), produziert für Metropolis und gesungen von Irina Simmes.
“schlau, mutig, hart an der Schmerzgrenze”
Die Aachener Zeitung schreibt nach der Premiere unseres “Fidelios” am Theater Aachen.
So einen Wohlfühl-„Fidelio“, bei dem die schöne, treuherzige Leonore die Wonnen der ehelichen Liebe besingt, bis sie schließlich ihren zwar ausgemergelten, aber stramm zu seinen Prinzipien stehenden Florestan aus dem dunklen Kerker der Tyrannei ans Licht der Freiheit zieht und alles „Heil“ und „Glück“ und „Freude“ schmettert – das will Alexander Charim sich und dem Aachener Publikum dann doch nicht zumuten. Der junge Wiener Regisseur Alexander Charim hat sich bei seiner ersten Arbeit in Aachen ausgiebig am Beethoven’schen Pathos abgerackert. Dessen in drei Fassungen überliefertem Bühnenwerk streicht er die Dialoge komplett und ersetzt sie durch eine Art szenisches Hörspiel. Dazu hat Matthias Grübel Texte von Charim, Beethoven und Marguerite Duras zu einem manchmal auf die Schmerzgrenze zielenden Vierkanal-Soundtrack verarbeitet. Das Ganze bildet dann einen eigenen, eigenständigen, sehr theatralen Gegenentwurf zu den Arien und Ensembles. […] Charims Arbeit ist mutig, konsequent, schlau. Aber reichlich übergriffig. Das kommt bei weiten Teilen des Aachener Publikums nicht gut an: Die Premiere endet in einem Buh-Konzert. Man darf also streiten, ob der Start in die neue Spielzeit gelungen sei. Also lässt sich das Premierenpublikum nicht lange bitten und diskutiert schon in der Pause, was das Zeug hält. Das mag als Zwischenergebnis verbucht werden, und zwar als ein positives. Denn was wäre schlimmer als ein Theater, das nicht bewegt? […] Dann die Ouvertüre und wieder dieses weiße Zimmer mit den blassblauen Wolkenwänden, in dem Leonore sich in Fidelio verkleidet. Ein Tagebuch („Der Schmerz“ von Duras), ein blaues Kleid, Trauer, Verlust, Hoffnung. Das Spiel beginnt, die Bühne dreht sich. Zum rosa Wohnzimmer von Familie Kerkermeister; zum Gefängnishof mit Tomatenbeet und Bergidyll-Wandmalerei. Alles ist eins in diesem Meisterwerk von Bühnenarchitektur, für das Ivan Bazak verantwortlich ist. Und über allem, im gläsernen Oberstübchen, Don Pizarros Überwachungszentrale.
[…] Auf eine irritierende Weise wirken die musikalischen Szenen zunächst wie Fremdkörper zwischen den hörspielartig eingefügten Passagen, die im Grunde ja Träger der Handlung sein sollen, während im Gesang die Zeit gewissermaßen gefriert. Doch diese Fremdheit hat Methode: Charim verbindet die vordergründig harmlose Musik mit dem, was für ihn im Zentrum der Oper steht: Willkür, Macht, Aggression. Und ihm gelingen berauschend schöne Übergänge zwischen diesen Welten, wenn sich etwa Beethovens Musik wie subversiv ins Zwischenspiel einschleicht, um dann umso blendender ihre klassische Schönheit zu entfalten. […]
Den ganzen Artikel auf der Seite der Aachener Zeitung lesen.
theatermusik: coming up
Während am Theater Bonn bereits die Proben zu unserer Adaption von Metropolis (Regie: Jan-Christoph Gockel) angelaufen sind, geht es mit dem Aachener Fidelio (Regie: Alexander Charim) schon in die Endphase. Am 15.September ist es soweit! Premiere an der Oper Aachen! Ausserdem in naher Zukunft und auch in NRW: Die Wiederaufnahme von Einsatz Hinter der V.ierten Wand am Ringlokschuppen in Mülheim an der Ruhr: copy & waste live am 13. und 14. September!
theatermusik: player update
Nach der Premiere von Öl! in Heidelberg finden sich nun ein paar neue Stücke im aktualisierten Player. Unter anderem meine Version von Nightcall (im Original aus dem Film Drive) – in diesem Fall handelt es sich um den zentralen Song in Öl!, der im Stück selbst in zwei Varianten auftaucht, einmal zu Beginn als akustischer Popsong, gesungen von Karen Dahmen (Viola Tracy) und einmal am Schluss. Die zweite Version durfte ich mit Irina Simmes von der Oper Heidelberg produzieren. In dieser Form steht der Track nun auch im Player bereit.
theatermusik: vorschau
Am Theater Heidelberg erarbeite ich derzeit die Musik zu Öl (Regie: Jan-Christoph Gockel), und langsam aber sicher beginnen die Endproben… am 20. Juni 2013 ist Premiere, alle weiteren Vorstellungen folgen unmittelbar danach, noch vor der Spielzeitpause! Gleichzeitig ist bereits das nächste Projekt in Planung, denn direkt im Anschluss starten die Proben für die Oper Fidelio am Theater Aachen (Regie: Alexander Charim), für die ich zusätzliche Soundscapes und Hörspiel-Klangräume entwickeln werde.
theatermusik: protect me in berlin
Am 1. und 2. Juni gibt es an der Schaubühne zwei weitere der mittlerweile seltenen Aufführungen von Protect Me von Falk Richter und Anouk van Dijk zu sehen. Musik von Matthias Grübel & Malte Beckenbach.