metropolis
theater bonn
Nach dem Film von Fritz Lang und Thea von Harbou
Für die Bühne bearbeitet von Jan-Christoph Gockel und David Schliesing
Premiere am 9. November 2013
Schauspielhalle Beuel des Theaters Bonn
Regie: Jan-Christoph Gockel
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Amit Epstein
Musik: Matthias Grübel
Dramaturgie: David Schliesing
METROPOLIS. Stadt der Superlative: Häuserschluchten aus Beton, kilometerlange Straßen und Massenverkehrsmittel. Ein steingewordenes Monument menschlicher Genialität und des Größenwahnsinns. Über allem thront Joh Fredersen, Herrscher von Metropolis. Darunter, tief im Erdreich gelegen: die Stadt der Arbeiter.
MASCHINE. Tausende verrichten hier an gigantischen Maschinen ihre eintönige Arbeit, um der Elite an der Oberfläche ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Fritz Langs expressionistisches Filmmeisterwerk entwirft eine Zweiklassengesellschaft, in der die Menschen an Maschinen gebunden sind, von deren Nutzen aber nur wenige profitieren.
MENSCH. Joh Fredersens Sohn Freder will es wissen: Wie leben die Menschen im unteren Teil der Stadt, deren Ausbeutung das Fundament für sein luxuriöses Leben bildet? Er steigt hinab und begegnet Maria, die verzweifelt versucht, die zum Aufstand bereite Arbeiterklasse vom Umsturz abzuhalten…
ARBEIT. Der westlich sozialisierte Mensch des 21. Jahrhunderts ist kein Schwerstarbeiter im körperlichen Sinne mehr, und doch arbeitet er hart. Er ist Leistungsethiker und Sklave eigener Überzeugung. Selbstverantwortung, Selbstoptimierung und Selbstmanagement feiern ihren Siegeszug durch die moderne Arbeitswelt.
PUPPEN. Jan-Christoph Gockels Theaterprojekt eröffnet die frisch entkernte Halle Beuel. Deren Fabrikarchitektur verweist zurück auf die Hochzeit der Industrialisierung, die auch Fritz Lang zu seinem Film inspirierte. Eigens angefertigte Puppen verdoppeln die handelnden Personen auf der Bühne. Die Inszenierung begibt sich auf die Suche nach dem neuen Menschen im Metropolis unserer Zeit.
Foto (c) Amit Epstein