ljod – das eis (trilogie)
staatstheater mainz

2019 April

Ljod – Das Eis
von Vladimir Sorokin (2002)
Premiere am 26. April 2019 am Staatstheater Mainz

Inszenierung: Jan-Christoph Gockel
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Dorothee Joisten
Musik und Hörspiel: Matthias Grübel
Livezeichnung: Seda Demiriz
Video Gestaltung: De-Da Productions, Vanessa Dahl, Christoph Schödel
Live-Kamera: Vanessa Dahl
Licht: Frederik Wollek
Dramaturgie: Rebecca Reuter
Dramaturgische Mitarbeit: Bernd Ritter

Mit: Sebastian Brandes, Simon Braunboeck, Vincent Doddema, Monika Dortschy, Gesa Geue, Mark Ortel, Leoni Schulz, Johannes Schmidt, Lotta Yilmaz / Fiona Metzenroth

Die russische Gesellschaft wird von einer geheimen Gemeinschaft unterwandert. Ihre Mitglieder entführen blonde, blauäugige Menschen und schlagen ihnen mit einem speziellen Hammer aus Eis die Brust auf. Bei diesem brutalen Ritual entpuppt sich, ob die Menschen hohl sind, also als lebende Tote auf der Erde wandelten oder ein “lebendiges Herz” haben. Beginnt ihr Herz zu sprechen, gehören sie zu den 23 000 erwählten Brüdern und Schwestern, einer weltbeherrschenden Elite, die die Nazis, den Sowjet-Staat und unsere heutigen Konsumwelten unterwandert haben.

Der Autor Vladimir Sorokin gilt als einer der schärfsten Kritiker des politischen Systems in Russland. Nach eigener Aussage ist das gegenwärtige Russland nur noch mit grotesken Mitteln der Satire abzubilden. Doch die Verschwörungstheorie in seiner utopischen Romantrilogie reicht weit über Russland hinaus. Entstanden ist ein fantastisch apokalyptisches Politmärchen, in dem er auf verstörende und bildgewaltige Art die menschliche Suche nach dem verlorenen Paradies thematisiert.

Nach Meister und Margarita setzt Hausregisseur Jan-Christoph Gockel seine theatrale Auseinandersetzung mit russischen Satirikern fort.
Die drei Romane LJOD – Das Eis, BRO und 23 000 werden an einem Abend als Theatermarathon zu sehen sein.